Burger Journal 10 - November 2023

Tanzveranstaltungen. Das Sommerhaus galt in der Bevölkerung wohl eher als gesellschaftlicher Begegnungsort denn als Heilbad. In einer Erzählung beschrieb Jeremias Gotthelf 1849 den Ort folgendermassen: «Im Sommerhaus war reges Leben; ältere Leute badeten, für die jungen und wilden Gäste, welche man auf den Nachmittag erwartete, wurde gesotten und gebraten…» Mit dem Ausscheidungsvertrag von 1853, der die Eigentumsverhältnisse zwischen Burgergemeinde und Einwohnergemeinde regelte, ging das Sommerhaus wohl endgültig in den Besitz der Burgergemeinde über. Aus dem Bad für die Städter entwickelte sich über die Jahrhunderte ein Gasthof und beliebtes Ausflugsziel für Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region. ZAHLREICHE SANIERUNGEN Die Reparaturarbeiten nach 1775 waren natürlich nicht die letzten baulichen Massnahmen am Sommerhaus. Vor 60 Jahren realisierte die Burgergemeinde einen umfassenden Umbau und die Erweiterung mit einem separaten Saal, der Terrasse und Parkplätzen. In diesem Zusammenhang wurde auch der benachbarte Landwirtschaftsbetrieb, der ursprünglich Teil des Sommerhaus Bads war, abgetrennt. Die ganzen Umbauarbeiten zogen natürlich einen längeren Betriebsunterbruch von fast zwei Jahren mit sich. 2008 wurde erneut umgebaut und saniert. Diesmal ging es in erster Linie um Infrastruktur wie die Toilettenanlagen, die Heizung und den Ausbau der Küche. Auch diese Arbeiten erforderten einen mehrmonatigen Betriebsunterbruch. DER UMBAU 2023 / 2024 Schon seit einigen Jahren zeichnete sich ein Handlungsbedarf zur Modernisierung der Gebäudetechnik des Sommerhauses ab. Dabei liegt ein hauptsächlicher Fokus auf der Erneuerung der Lüftungsanlage. Die bestehende Lüftung muss komplett zurückgebaut und ersetzt werden, damit zeitgemässe Arbeitsabläufe wieder möglich sind. Die neue Anlage wird im grossen Dachstock installiert, was seinerseits wiederum Eingriffe am Dach erfordert, welches auch einen Sanierungsbedarf aufweist. Weil all diese inwendigen Arbeiten einen längeren Betriebsunterbruch und ein Baugerüst erfordern, werden notwendige Unterhalts- und Auffrischungsarbeiten Das Sommerhaus Bad um 1844, auf einer Lithografie von Johann Friedrich Wagner. Damals gehörte der heutige Landwirtschaftsbetrieb noch zum Bad und wurde unter anderem als Stallung für die Pferde der Gäste genutzt.

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