Burger Journal 04 - Oktober 2020

sen, dass ihre natürliche Abwehr gegen Schädlinge durch vermehrte Harzproduktion nicht mehr aus- reicht. Bereits geringer Käferbefall kann die Fichte nachhaltig schädigen. Und da nicht damit gerechnet werden kann, dass sich die klimatischen Vorausset- zungen rasch verbessern, wird die Fichte wohl mittel- fristig in höhere, kühlere Lagen «abwandern». Das Bild unserer heimischen Wälder wird sich dadurch ganz konkret und für jedermann sichtbar unter den Auswirkungen des Klimawandels verändern. Bereits seit längerer Zeit wird in Fachkreisen darüber diskutiert, welche Baumarten denn aufgeforstet wer- den sollen, um weiterhin wirtschaftlich attraktives und technisch geeignetes Bauholz ernten zu können. So setzen viele Experten im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung beispielsweise auf die nicht heimi- sche Douglasie als Ersatz für die anfälligere Fichte. Die Douglasie sei robuster und besitze gute Wuchs- und Wertleistung sowie hervorragende holztechnolo- gische Eigenschaften. AUCH DIE BUCHE STEHT ZUNEHMEND UNTER DRUCK Dass seit dem Trockensommer von 2018 auch viele Buchen krank sind und absterben, bereitet Simon Rieben, Förster der Burgergemeinde, fast noch mehr Sorgen als das Schicksal der Fichten. «Die Buche ist seit Jahrtausenden die dominante Baumart in unse- ren typischen Mittellandlagen. Dass ihr die Klima­ erwärmung neuerdings derart zusetzt, ist geradezu unheimlich», bekräftigt er seine Beunruhigung. Dabei galten Buchenwälder bis anhin als äusserst robust. Doch die braunen Blätter oder gar Kahlheit in den Baumkronen der Buchen sind immer häufiger anzu- treffen. Sie sind ein klares Indiz dafür, dass die zuneh- mend trockeneren Sommer der Buche zu schaffen machen… auch ganz ohne Käferbefall. Unter diesen Voraussetzungen gestaltet sich die Wald- pflege und Bewirtschaftung anders als in früheren Jahrzehnten. Wie soll der Burgerwald der Zukunft aussehen, damit er auch von künftigen Generationen genutzt werden kann? Welche Massnahmen gilt es heute umzusetzen, damit das Jahrhunderte alte Erbe langfristigen Bestand hat? DIE AUFWÄNDIGE BEKÄMPFUNG DES BORKENKÄFERS Die Burgergemeinde versucht mit verstärkter Kont- rolle und schnellen Eingriffen die Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen. Es gilt die «Käfer­ bäume» rechtzeitig, vor dem Ausflug der Brut, zu er- kennen, zu fällen und aus dem Wald zu entfernen. Mit schwerem Gerät holen die «Bekämpfungstrupps» die befallenen Bäume rasch aus dem Burgerwald.

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