Burger Journal 04 - Oktober 2020
Der Wald verändert sich WIE SIEHT DER WALD DER ZUKUNFT AUS? Borkenkäfer gab es schon immer. Sie gehören seit je- her zum Ökosystem der Wälder, und jede Baumart hat ihre spezifische Borkenkäferart. Einige Arten leben nur in der Rinde und fügen dem Baum keine Schäden zu. Andere, wie etwa der sogenannte Buchdrucker, können ihren Wirtsbaum zum Absterben bringen, weil sie deren Wachstumsschicht zerstören. Dieser Buch- drucker ist es, der sich unter den heute herrschenden klimatischen Bedingungen rasant vermehrt und die Fichte (Rottanne) befällt. Weil sich die Vegetationsperiode durch den Klima wandel merklich verlängert hat, bleiben auch die Buchdrucker länger aktiv. In heissen und trockenen Sommern können sie sich um drei Generationen ver- mehren und so die Fichten, für welche die trockene Sommerzeit im Mittelland ohnehin schon zu lange dauert, stark beeinträchtigen. Die Tatsache, dass die Fichte, deren natürliche Herkunft höhere Lagen sind, in den tieferen, immer wärmeren Lagen unserer Ge- gend sowieso schon geschwächt ist, führt zu grösse- rer Anfälligkeit und geringerer Widerstandskraft. Kli- mawandel und Käferplage stehen also in direktem Zusammenhang und werfen die Frage auf, ob die Fichte in unseren Wäldern überhaupt eine Zukunft hat. FICHTEN WERDEN BEI UNS MITTELFRISTIG VERSCHWINDEN Die Fichte ist eigentlich ein Gebirgsbaum. Sie wurde aus wirtschaftlichen Gründen bereits vor Jahrhunder- ten auch in tiefen Lagen angebaut, weil sie hervorra- gendes Bau- und Werkholz liefert. Lange Phasen von Trockenheit und Hitze schwächen die Fichte dermas- DIE SCHÄDEN IN UNSEREN WÄLDERN MEHREN SICH UND WERDEN IMMER DEUTLICHER SICHTBAR. DIE GENERELL STEIGENDEN TEMPERATUREN, DIE LANGEN TROCKENZEITEN UND DER DAMIT ZUSAMMENHÄNGENDE BEFALL DURCH BORKENKÄFER SETZEN DEN HEIMISCHEN BÄUMEN ZU.
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