Waldwirtschaft in der Burgergemeinde Burgdorf

Wir nutzen, was nachwächst. Damit stellen wir sicher, dass jede Generation auf Holzreserven zurückgreifen kann, ohne Raubbau zu betreiben. Jedes Jahr ernten wir aus unseren 800 ha Wald rund 7'000 m3 Holz. Mehr als die Hälfte unseres geernteten Holzes sorgt im Fernwärmenetz der Localnet AG in Burgdorf für warme Stuben. Rundholz, das sich zur Weiterverarbeitung in Sägereien eignet, liefern wir in Schweizer Verarbeitungsbetriebe.

Nutzung und Erneuerung, wenn möglich auf natürliche Weise – das ist die Devise des naturnahen Waldbaus. Wo grosse Bäume geerntet werden, soll Raum für die Walderneuerung entstehen. Gepflanzt wird nur, wo andere Baumarten eingebracht werden sollen oder sich keine natürliche Waldverjüngung einstellt. Jungpflanzen werden ausgemäht und ausgewählte Bäume mit guten Eigenschaften werden von uns gefördert, in dem ihre bedrängenden Nachbarn gefällt werden. In der Fachsprache spricht man dabei von Waldpflege. Unser Betrieb verfügt über das das Label Schweizer Holz. Zudem sind wir nach dem internationalen Label für nachhaltige Waldwirtschaft «FSC®» zertifiziert (FSC-C014526). Achten auch Sie beim Kauf von Holzprodukte auf diese Labels – und fragen Sie beim nächsten Umbau ihren Zimmereibetrieb nach Schweizer Holz. Auch wenn Holzschläge hierzulande gelegentlich die Gemüter erhitzen: Unsere Art, Wälder zu bewirtschaften steht in keinem Vergleich zu grossflächigen Kahlschlägen in nordischen Nadelwäldern oder zu illegalen Rodungen von Urwäldern.

Wald und Klimawandel – ein grosses Thema. Der Temperaturanstieg und die längeren Trockenphasen setzen unseren Bäumen stark zu, sie werden anfälliger für Schadorganismen und Windwurf. Das Gesicht des Waldes wird sich spürbar verändern, auch hier in Burgdorf. Als Antwort auf die Veränderungen setzen wir auf einen weniger alten Wald, auf mehr Artenvielfalt und auf die Pflanzung von Baumarten mit guten Erfolgsaussichten, zum Beispiel Traubeneichen, Winterlinden, Kirschbäume, Spitzahorne, Douglasien und Edelkastanien. Die hohen Rehwildbestände und die stetig zunehmende Hirschpopulation legen unseren Bemühungen grosse Steine in den Weg und zwingen uns aufwändige Wildschadenverhütungsmassnahmen auf.

Achtung – Gefahr: Strassen, Wege, Bahngeleise, Stromleitungen und Siedlungen verlangen nach Sicherheit. Bäume werden nicht nur zur Rohstoffgewinnung gefällt, sondern auch vorbeugend zum Schutz vor Schäden. So werden auch in Burgdorf steile Hänge wegen drohender Rutschungen oder Steinschlaggefahr oberhalb von Strassen und Häusern gezielt bewirtschaftet, um Schäden vorzubeugen.